Kritiken

„Beaches in Your Soul“ ist ein Album, das unglaublich viel Spaß macht und bei aller Tiefgründigkeit eine ungemein lebensbejahende Energie transportiert. Rolf Zielke selbst spricht über seine Musik von „Tagträumen und Bildern der Zukunft, die zu Klängen werden“. In jedem Fall unterstreicht er mit diesem Album eindrucksvoll seine überragenden Fähigkeiten als Komponist, Arrangeur und Pianist und seine bedeutende Rolle im europäischen Jazz. (Matthias Wegner, Musikjournalist, November 2020)

„Händel selbst hätte es wahrscheinlich in heutiger Zeit nicht anders gemacht und wäre von seinen Interpreten und ihren Deutungen seiner Werke sicher begeistert gewesen.“ (Göttinger Tageblatt, 2. Juni 2009)

„Das hätte auch Bach und Händel gefallen: … so beginnt der Pianist Rolf Zielke eine CD mit “Hallelujah” aus dem Messias Oratorium. Der Beitrag seines Sextetts zum Händel-Jahr gehört sicher zu den Jazzalben, die gut auf einen Gabentisch passen.“ (SPIEGEL ONLINE, 4.12.2009)

“… in diesen Stücken … finden melodische, harmonische, rhythmische Elemente zu einer interaktiven Klangsprache, die vermeintlich
unüberwindbare Schranken in so offener Kommunikation wie entwaffnender Überzeugungskraft einfach niederspielt.” (Jazzpodium Okt. 2011)

„Der Mann aus Berlin präsentiert sich als Pianist, der im überfüllten Trio-Genre für frische Töne sorgt.“  (Jazz thing April/Mai 2002)

„ (…) Solange es Musiker wie Rolf Zielke und Herbie Hancock gibt, die solche Weitsicht in ihren Konzepten haben, braucht es einem um die nötigen Innovationen im Jazz nicht bange zu sein.“
(Hannoversche Allgemeine Zeitung, April 1996)

“… The music played by the duo was particularly appealing to the audience. It was clean, free from useless gimmicks and artefacts, with impeccable timing and rhythm shifting that kept everyone focused, often integrating catchy oriental phrases …”  (The Jordan Times Oct.09)

„ (…) Charlie Mariano fügt sich in vier Stücken mit einprägenden Saxlinien wunderbar ein. Verblüffend pfeift Zielke über seinen Tastenläufen, groovt funky wie Herbie Hancock auf einem Keyboard oder relaxt in Fusion-Gefilden. (…)“ (Jazzpodium, Februar 2006)

„Der Hörer erlebt Piano-Trio-Jazz der Champions League :
Zielke, bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet und welterfahren mit Musikern verschiedenster Couleur, legt vier hochkarätige Eigenkompositionen vor (…)
Diese hochkarätige Performance bleibt dank der Kompositionen und dem interaktiven Verständnis der Musiker bis zum Schluss ein spannendes Meisterwerk.“ (Jazzpodium, April 2002)

“Statt den üblichen Weg vergleichbarer Pianotrios zu gehen, weicht der Pianist Rolf Zielke etwas vom vorgegebenen Pfad ab. Er verwendet im Kontext zeitgenössischer Kompositionen orientalische Grooves und impressionistische Klangfarben. Die Melange, die sich daraus ergibt, hat schon Charme, das sollte man ohne Umschweife zugeben (…)
Das Sympathische an dieser rundum runden Produktion: Zielke präsentiert fast ausnahmslos eigene Stücke, die ihn neben seinen unbestreitbaren Fähigkeiten als Instrumentalist mit Verve auch als Komponist in einem denkbar günstigen Licht erscheinen lassen.“
(Piano News, März 2003)

„ (…) Tatsächlich klingen die mitreißenden, rhythmisch verzahnten Stücke wie Gegenlichtaufnahmen. Immer wieder zerfallen die Konturen zu versprengten polyglotten Teilchen. Erratisch und lichterloh setzt Zielke seine pointierten, listenreichen Blockakkorde in Szene, ohne seine Partner je zu dominieren.“ (Kai Müller, Tagesspiegel, März 2002)

„Ein Pfeifkonzert der anderen Art beim jüngsten Jazzkonzert im Kulturzentrum Schlachthof. (…)
Der Bandleader pfiff sein flinkes Klaviersolo mit – reizvolle Reibungen zwischen Klavier und Pfeifen inbegriffen. Enorm pfiffig agierte auch die Rhythmusgruppe. Ein toller Schlagzeuger aus der Latin- und Fusion-Fraktion ist Rolo Rodriguez aus Uruguay. Was er auf Becken und Trommeln hervorbrachte, war astrein und hatte einen klar definierten Groove. Die virtuose Eleganz seiner Drumsoli beeindruckte. Dazu noch der brasilianische E-Bassist Guilherme Castro als weiterer Rhythmus-Hochkaräter. Mit funkigen Akzenten heizte er die Musik an. (…)
Mehr als nur Pfeifkünste hatte natürlich Rolf Zielke auf Lager. Und zwar eine ganze Menge Fingerfertigkeit und Weltoffenheit. Neben Latin-Jazz packte er noch arabische, türkische und afrikanische Töne aus und ließ die gute alte Fusion-Ära der Siebziger mit seinem E-Piano hochleben. (…)
Ein hohes spieltechnisches Niveau bietet aber auch die brandneue CD „Hot Impressions“.“ (Hessische / Niedersächsische Allgemeine, April 2004)

„ (…) Kompakt wirken die perfekte Themengestaltung mit überraschenden Unisono-Wendungen und originelle Klangkombinationen bei Standards wie African Flower von Duke Ellington. (…)“ (MUSIC MANUAL 2005)

Perlender, abwechslungsreicher Jazz mit eingestreuten orientalischen Grooves und Percussion, was der CD das gewisse Etwas gibt. Ulita Knaus brilliert mit traumschöner Stimme, läßt aber den Musikern viel Raum für Improvisation und solistische Leistungen. Die Kompositionen stammen fast alle von Pianist Rolf Zielke, der sich und sein Instrument nicht als Maß aller Dinge versteht, sondern einen kompakten und abwechslungsreichen Bandsound moderiert. “Blow Up” ist eine überzeugende East-meets-West-Synthese, hauptsächlich für, aber nicht nur für Jazzfans. (Regensburger Stadtzeitung)

VON NEUNERN UND TRAUERGONDELN
Das Rolf Zielke Trio ließ im Schlachthof zeitgenössischen Jazz auf orientalische Klänge und Instrumente treffen. Ein gelungener Abend.
KASSEL. Wo ist die Eins? Das war beim Donnerstags-Jazzclub im Kulturzentrum Schlachthof die Frage: Rolf Zielke, der Berliner Pianist und Komponist, Pepe Berns (Bass), Heinz Lichius (Schlagzeug), und Mustafa Boztüy (Percussion) demonstrierten, dass es auch etwas anderes als den ewigen 4/4-Takt gibt. Was zur Suche nach den Taktschwerpunkten einlud, zum geistigen Mitzählen.
Ein Stück wie Zielkes “Rolfing”, das letzte vor der balladesken Zugabe, hätte glatt als Funk durchgehen können – wäre da nicht das vertrackte, unregelmäßig unterteilte Neuner-Metrum gewesen. Der zeitgenössische Jazz traf auf die orientalische Musik. das machte sich schon alleine in dem Instrumentarium des deutsch-türkischen Percussionisten bemerkbar: Darbuka, die Handtrommel mit dem Messingkorpus, die Rahmentrommel Bendir und die nigerianische Udu.
Neben der Vielfalt im Rhythmus punktete man durch den abwechslungsreichen, zwischen Expression und Lyrismus perndelnden Konzertaufbau. Und durch die gleicherweise durchdachte wie frei fließende Struktur der lang ausgedehnten Nummern.
Das bedeutete große Lust am improvisatorischen Fortspinnen der Themen, an Stimmungswechseln und gleitenden Übergängen. Kaum hatte man sich etwa bei “Don’t forget the Poet” zu einem Höhepunkt aufgeschwungen, da schloß ein unbegleitetes Klaviersolo an, das die rhythmischen Motive der Melodie impressionistisch zart weiter formulierte. Das wiederum entpuppte sich als ausgeklügelte Überleitung zu dem einzigen Standard des Abends, “East of the sun”.
Die Zukunft gehört wohl der hier vertretenen Geisteshaltung: Unterschiedliche Musikstile gehen eine Symbiose ein, man ist für alles offen. Auch für Experimentierfreudiges aus dem alten Europa. “La lugubre gondola I” (“Trauergondel”) heißt eines der visionären, an der Schwelle zur Atonalität stehenden Klavierstücke von Franz Liszt. Hier diente es als Vorlage für eine selten unheimliche Jazz-Ballade. (Hessische Allgemeine Zeitung 2002)

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